Kryptowährungen verständlich gemacht – Bitcoin, Ethereum & Co.

6. Oktober 2023 Von admin Aus

Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum sind digitale Währungen, die auf Kryptografie und einem verteilten Datenbanksystem namens Blockchain basieren. Im Gegensatz zu herkömmlichen Währungen wie Euro oder Dollar werden Kryptowährungen nicht von Zentralbanken emittiert, sondern dezentral in einem Computernetzwerk geschaffen und verwaltet.

Die Grundidee hinter Kryptowährungen ist es, ein Zahlungsmittel zu schaffen, das unabhängig von Regierungen oder Banken funktioniert. Kryptowährungen sollen eine Alternative zum klassischen Fiatgeld darstellen und ermöglichen, schnelle, anonyme und günstige Zahlungen und Transaktionen durchzuführen.

Wie funktioniert die Blockchain-Technologie?

Die Blockchain ist ein öffentliches Register, in dem alle jemals getätigten Transaktionen mit einer Kryptowährung gespeichert werden. Sie funktioniert wie ein verteiltes Hauptbuch, das auf vielen Rechnern gleichzeitig gespeichert ist.

Neue Transaktionen werden in Blöcken zusammengefasst und an die bestehende Blockchain angehängt, ähnlich wie dies beim Kryptowährungs-Handelsplatz BitQT erfolgt. Jeder Block enthält einen kryptografischen Hash des vorherigen Blocks, wodurch die Blöcke miteinander verkettet werden.

Dadurch ist die Blockchain fälschungssicher, denn Transaktionen können im Nachhinein nicht mehr verändert werden, ohne die gesamte Blockchain ungültig zu machen. Tausende freiwillige Server (sogenannte Nodes) speichern und aktualisieren die Blockchain ständig. Es gibt keine zentrale Kontrollinstanz.

Wie werden Kryptowährungen geschaffen?

Neue Kryptoassets werden durch einen Prozess namens Mining generiert. Dabei stellen Nutzer die Rechenleistung ihrer Computer für die Prüfung und Speicherung von Transaktionen in der Blockchain zur Verfügung.

Als Belohnung für ihre Arbeit erhalten sie automatisch neue Einheiten der jeweiligen Kryptowährung, zum Beispiel Bitcoins. Die maximal mögliche Anzahl der Einheiten ist bei den meisten Kryptowährungen von Anfang an festgelegt.

Beim Bitcoin liegt das Limit beispielsweise bei 21 Millionen BTC. Diese Obergrenze und der regelmäßige, vorhersehbare Emissionsschedule machen Kryptowährungen zu einem knappen digitalen Gut.

Die wichtigsten Kryptowährungen im Überblick

Es gibt mittlerweile über 10.000 verschiedene Kryptowährungen. Die bekanntesten und wichtigsten sind Bitcoin und Ethereum. Hier ein Überblick über ihre wichtigsten Eigenschaften:

Bitcoin (BTC)

Bitcoin war die erste dezentrale digitale Währung, die auf Blockchain-Technologie basiert. Sie wurde 2009 unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto veröffentlicht. Bitcoin dient in erster Linie als Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel.

Die Bitcoin Blockchain verzeichnet alle BTC Transaktionen in einem öffentlichen Hauptbuch. Es gibt keine zentrale Kontrollinstanz. Die maximale Anzahl der Bitcoins ist auf 21 Millionen begrenzt. Neue BTC werden durch Mining generiert. Die Bitcoin Blockchain verarbeitet ca. 3-7 Transaktionen pro Sekunde.

Ethereum (ETH)

Ethereum ist eine Open-Source Blockchain-Plattform, die 2013 von Vitalik Buterin gegründet wurde. Sie fungiert nicht nur als Kryptowährung (Ether), sondern ermöglicht auch die Programmierung dezentraler Anwendungen (dApps) und automatisierter Verträge, die Smart Contracts genannt werden.

Innerhalb der Ethereum Blockchain können Entwickler eigene Tokens, dezentrale Apps, Marktplätze und vieles mehr erstellen. Ether ist die Kryptowährung, die als Treibstoff für Operationen auf Ethereum verwendet wird. Es gibt keine maximale Obergrenze an Ether. Ethereum kann ca. 15 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten.

Wie und wo kann man Kryptowährungen kaufen?

Wer in den Besitz von digitalen Assets wie Bitcoin oder Ethereum kommen möchte, benötigt zunächst ein Wallet – also eine digitale Geldbörse für Kryptowährungen. Es gibt unterschiedliche Wallet-Arten wie Software-, Hardware- und Paper-Wallets.

Sobald man ein Wallet eingerichtet hat, können auf einer Kryptobörse Kryptowährungen gegen klassische Währungen wie Euro oder Dollar gekauft werden. Zu den größten Börsen gehören Coinbase, Binance und Kraken.

Der Prozess zum Kauf von Kryptowährungen beinhaltet typischerweise folgende Schritte:

  1. Wallet erstellen – Zunächst muss ein Krypto-Wallet eingerichtet werden, um die gekauften Coins zu verwahren.
  2. Registrieren bei einer Börse – Anschließend erstellt man ein Konto bei einer Kryptobörse seiner Wahl. Dafür sind persönliche Daten und eine Identitätsprüfung erforderlich.
  3. Zahlungsmethode verbinden – Um Coins zu kaufen, muss ein Bankkonto oder eine Kreditkarte mit dem Börsenkonto verbunden werden.
  4. Kauf abwickeln – Nun können gewünschte Kryptowährungen gekauft werden. Dafür gibt man Euro oder Dollar ein und erhält die entsprechende Menge an Coins.
  5. Coins ins Wallet überweisen – Abschließend sollte man seine gekauften Coins von der Börse in das persönliche Wallet überweisen, um die volle Kontrolle zu haben.

Was sind die Vorteile von Kryptowährungen?

Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum haben eine Reihe innovativer Eigenschaften, die sie von traditionellen Währungen unterscheiden:

  • Dezentralisierung – Es gibt keine zentrale Kontrollinstanz. Die Kontrolle liegt bei den Nutzern.
  • Transparenz – Dank der Blockchain sind alle Transaktionen öffentlich einsehbar.
  • Anonymität – Die meisten Kryptowährungen ermöglichen anonyme Zahlungen. Die Identität der Nutzer ist nicht offengelegt.
  • Niedrige Gebühren – Im Vergleich zum Bankensektor fallen nur sehr geringe Transaktionsgebühren an.
  • Schnelle Transaktionen – Überweisungen werden in der Regel innerhalb weniger Minuten bestätigt und abgewickelt.
  • Weltweiter Zugang – Kryptowährungen können von überall auf der Welt genutzt werden, solange man Internetzugang hat. Es gibt keine geo-bedingten Beschränkungen.
  • Programmierbarkeit – Kryptowährungen ermöglichen es, eigene Anwendungen und Smart Contracts zu programmieren und auszuführen.

Was sind die Nachteile und Risiken von Kryptowährungen?

  • Hohe Volatilität – Die Kurse und Preise von Kryptowährungen unterliegen oft starken Schwankungen. Das macht sie riskant als Geldanlage.
  • Komplexität – Das Thema Kryptowährungen ist für Einsteiger oft schwer verständlich. Die hohe technische Komplexität kann abschreckend wirken.
  • Sicherheitsrisiken – Software-Bugs, Hacks und Diebstahl sind bei Kryptowährungen ein ständiges Risiko. Eine falsche Transaktion ist nicht umkehrbar.
  • Regulatorische Unsicherheit – Die rechtliche Lage von Kryptowährungen ist in vielen Ländern noch ungeklärt. Verbote oder stärkere Regulierung sind möglich.
  • Missbrauchspotenzial – Aufgrund der Anonymität werden Kryptowährungen auch für illegale Aktivitäten wie Geldwäsche oder Erpressungen benutzt.

Insgesamt sind Kryptowährungen also eine sehr innovative, aber auch komplexe und riskante neue Form des Geldes. Interessierte sollten sich intensiv mit der Materie auseinandersetzen, bevor sie in Kryptowährungen investieren.

Häufig gestellte Fragen zu Kryptowährungen

Hier sind die Antworten auf einige häufig gestellte Fragen rund um das Thema Kryptowährungen:

Kann man Kryptowährungen auch teilweise kaufen?

Ja, Kryptowährungen sind in kleinstmögliche Einheiten unterteilt. Der kleinste Bitcoin-Anteil ist beispielsweise 0,00000001 Bitcoin. Man muss also nicht direkt einen ganzen Bitcoin kaufen, sondern kann mit kleinen Beträgen einsteigen.

Wie lagert man Kryptowährungen am sichersten?

Am sichersten sind Kryptowährungen in einem Hardware Wallet aufbewahrt, das nicht mit dem Internet verbunden ist. Software Wallets auf dem Computer oder Smartphone sind anfälliger für Hackerangriffe und Diebstahl.

Wie versteuert man Gewinne aus Kryptowährungen?

In Deutschland zählen Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen als privates Veräußerungsgeschäft. Gewinne unter 600 Euro sind steuerfrei, darüber fällt die Abgeltungssteuer von 25% plus Soli an.

Kann man mit Kryptowährungen im Einzelhandel bezahlen?

Einige wenige Händler akzeptieren bereits Bitcoin oder andere Kryptowährungen als Zahlungsmittel. Die große Masse tut dies jedoch noch nicht. Bis zur breiten Akzeptanz im Handel wird es wohl noch einige Jahre dauern.

Sind Kryptowährungen ein sicheres Investment?

Aufgrund der hohen Volatilität sollten Kryptowährungen nicht als sichere Geldanlage angesehen werden. Es handelt sich um ein sehr riskantes Investment. Experten raten, nur Geldbeträge zu investieren, deren Verlust man sich leisten kann.

Fazit

Kryptowährungen sind eine faszinierende moderne Erscheinung und könnten langfristig unser Geldsystem verändern. Allerdings bergen sie auch Risiken und sollten nicht unbedacht oder mit zu viel Geld genutzt werden.

Wer sich mit der Funktionsweise von Bitcoin, Blockchain und anderen Kryptowährungen auseinandersetzt, kann von den vielen interessanten Möglichkeiten dieser Innovation profitieren. Gleichzeitig sollte man mögliche Nachteile wie Volatilität, Betrug und Diebstahl nicht unterschätzen.

Insgesamt lohnt es sich, die weitere Entwicklung von Kryptowährungen und Blockchain-Anwendungen im Auge zu behalten. Es ist gut möglich, dass sie in Zukunft eine bedeutende Rolle in Wirtschaft und Finanzsystem spielen werden.